Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin, Forschungsschwerpunkt „Theoriegeschichte“
1 Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in TvöD 13
Institution Type: | Other |
Location: | Germany |
Position: | Research Professional |
Am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung (ZfL) Berlin ist im BMBF-Forschungsprogramm „Europäische Kultur- und Wissenschaftsgeschichte“ zu besetzen:
1 Stelle als Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in im Forschungsschwerpunkt „Theoriegeschichte“ im Projekt „Deutsch als Sprache der Geisteswissenschaften um 1900“
Bezahlung nach TVöD E 13 (Bund)
zum 1. Januar 2017, befristet bis zum 31. Dezember 2019
Voraussetzung: abgeschlossene Promotion bzw. eröffnetes Promotionsverfahren in neuerer Philologie, Philosophie, Theologie, Soziologie, Geschichte oder politischer Theorie. Neben der Projekttätigkeit ist eine engagierte Mitarbeit im ZfL erwünscht. Die Bewerbung sollte folgende Unterlagen enthalten:
• Motivationsschreiben
• Skizze eines möglichen Teilprojekts mit deutlichem Bezug zum Forschungsprogramm des ZfL (3 Seiten)
• Lebenslauf, Publikationsliste, Zeugnisse
• 2 aussagekräftige Aufsätze oder Kapitel der Dissertation oder eines anderen Buchprojekts
Bewerbungen sind bitte ausschließlich in elektronischer Form in einem einzigen PDF-Dokument an Frau Prof. Dr. Eva Geulen (bewerbungen@zfl-berlin.org) zu senden. Qualifizierte Frauen werden nachdrücklich aufgefordert sich zu bewerben. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung und Qualifikation bevorzugt berücksichtigt.
Bewerbungsschluss ist der 8. Oktober 2016
Zu ‚Theorie‘ als Inbegriff verschiedener Diskurse zwischen den 1960er und 1990er Jahren gehörte wesentlich ein affines Verhältnis zur Ästhetik oder gar zur Literatur. Wie Literatur fühlte sich auch Theorie in besonderer Weise zuständig für alles begrifflich und diskursiv nicht unmittelbar Einholbare. Dieser Gestus musste ihre eigene Sprache und ihre Darstellungsverfahren in besonderer Weise herausfordern. Das Ringen um eine der Theorie angemessene Rede oder Form weist in die Vergangenheit zurück. Im Zentrum des Projekts steht die Vorgeschichte der formpoetischen Zuschreibungen und Praktiken von Theorie, wie sie sich im Umfeld der großen kulturellen Krisen um 1900 abzuzeichnen begann. Bereits hier lässt sich in den unterschiedlichsten Konstellationen eine Emergenz von Theorie beobachten, die sich in emphatischer Opposition zu etablierten politischen oder gesellschaftlichen Diskursformationen wie auch zu kurrenten wissenschaftlichen Verständigungsweisen artikuliert und dabei oft die Schwelle zur Literatur überschreitet. Dynamisierungsversuche des Verhältnisses insbesondere von Objektsprache und Metasprache führen zu einer Prominenz des Essays, der dann seinerseits Eingang in den Roman findet; sie begründen aber auch die Attraktivität etwa der Philosophie des ‚Tragischen‘ oder der Theoriefigur des ‚Dämonischen‘. Den Fluchtpunkt des Projekts bildet das Problem der Adressierung und die Frage nach immanenten oder imaginären Adressaten theoretischen Sprechens. Wen adressiert Theorie überhaupt als Leser und wie wird er adressiert? Welche Rhetoriken, Argumentationsstrategien und Textformate mobilisiert Theorie, um ihre Adressaten wohin führen zu können? Bildet Theorie gerade in der deutschen Tradition eine monumentale Subjektivität aus oder setzt sie im Gegenteil auf Kommunikation? Verfolgt sie kultische oder emanzipatorische Interessen? Landet ihr Adressat idealerweise in einem elitären Zirkel (und damit vielleicht in der Schwundstufe eines Ästhetischen Staats) oder soll er mittels der Theorie als universalistisch imaginierter Intellektueller in Erscheinung treten?
Contact: |
Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin
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Website: | http://www.zfl-berlin.org/meldungen-detail/items/stellenausschreibung-1-stelle-wissenschaftlicher-mitarbeiterin-f.html |
Primary Category: | Literature |
Secondary Categories: | Cultural History / Studies History of Science, Medicine, and Technology Modern European History / Studies |
Posting Date: | 09/19/2016 |
Closing Date | 10/07/2016 |